Die Säule -  das Erbe der Pharaonen

Die Säule - das Erbe der Pharaonen
(ca. 3000 - ca. 30 v. C.)

3000 Jahre vor unserer Zeitrechnung war Ägypten bereits das, was wir als Hochkultur bezeichnen. Unter vielen Herrscherdynastien im Niltal entstanden im Laufe von Jahrhunderten nicht nur Pyramiden, sondern auch Tempel und Paläste, die ab dem 2. Jahrtausend erstmals eine symmetrische Mittelachse aufwiesen.

Die Bauwerke wurden nach einer mathematischen Körperlehre berechnet, Stütze und Last waren gleichmäßig über den Bau verteilt. Die Säulen der Ägypter waren schlanke, oft monolithische Obelisken, deren Schaft sich nach oben verjüngte. Sie bestanden aus einer Fußplatte, einem Schaft mit Kapitell und einem Säulenhaupt, welches die Last des Gebälks trug.

Die runden Schäfte aus fein geglättetem Stein waren manchmal in kantige Längsstreifen aufgeteilt oder als Bündel von schwellenden Stämmen von Palmen oder Papyrus dargestellt. Die Kapitelle formten die Steinmetze ebenfalls nach dem Vorbild der Natur: als Blumenkelche (Lotosblüten) und Pflanzenbüsche (Palmkränze). Die Schäfte bestanden wegen ihrer enormen Länge aus mehreren Teilen, deren Lagerflächen so fein geschliffen wurden, dass keine Messerklinge mehr in die Fugen passte.